Informationen über die Kastration

 

 

Fast täglich werden wir gefragt,

“Soll ich mein Tier kastrieren lassen?” oder

“Was passiert bei der Sterilisation?”, “Was ist da der Unterschied?” und “Was ist besser für mein Tier?”. Beim Thema Kastration und Sterilisation gibt es anscheinend einen hohen Informationsbedarf. Daher möchten wir hier ein paar Antworten geben:


Die gängigen Lexika geben folgende Definitionen:

“Unter einer Kastration

(lat.: castro, castratus für schwächen, berauben,

entnehmen, entkräften) wird üblicherweise die operative Entfernung der Keimdrüsen verstanden. Beim Mann bzw. beim männlichen Tier (Hoden) spricht man von Orchiektomie, bei der Frau bz. beim weiblichen Tier (Eierstöcke) von Ovarektomie."


Bei einer Sterilisation dagegen werden der Samenleiter bzw. der Eileiter gekappt um eine Unfruchtbarkeit zu gewährleisten.


Da bei den Tieren vor allem auch eine Änderung des Verhaltens bzw. ein unterbleiben des Zyklus erreicht werden soll, werden

in der Veterinärmedizin ausschließlich Kastrationen durchgeführt.


Kater:Die Kastration von Katern sollte etwa ab dem siebten Lebensmonat, kurz vor Beginn der Geschlechtsreife, durchgeführt werden. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose, sodass ihr Kater keine Schmerzen verspürt und auch keine Erinnerung an die Operation behält. Bereits am nächsten Tag sind die Tiere im Allgemeinen wieder fit. Unkastrierte Kater neigen dazu, ein sehr großes Revier zu durchstreifen, dieses intensiv mit Harn zu markieren (auch im Haus) und andere Kater durch Kämpfe aus dem Revier zu vertreiben. Dabei ziehen sie sich häufig Verletzungen (Bisse, Unfälle) und Infektionen zu. Als Nebenwirkung tritt seltener eine Gewichtszunahme auf. Bei zu früh kastrierten Katern soll das Risiko einer Harnröhrenverstopfung (FUS-Syndrom) erhöht sein.


Kätzinnen:Weibliche Katzen sind ab einem halben Jahr geschlechtsreif und sollten nach Möglichkeit kurz vorher kastriert werden. Kätzinnen haben einen sogenannten “induzierten Eisprung”, daß heißt, sie sind so lange “rollig” bis sie von einem Kater gedeckt wurden. Die Rolligkeit äußert sich unter anderem durch sehr häufiges und lautes Miauen bis hin zu Schreien. Ungedeckte Kätzinnen bekommen häufig hormonelle Probleme, Eierstockszysten oder gar Gebärmutterentzündungen. Für die Kastration (Entnahme der Eierstöcke) wird unter Vollnarkose ein etwa 3cm langer Schnitt am Bauch unterhalb des Nabels benötigt. 7 bis 10 Tage nach der Operation werden im Allgemeinen die Fäden gezogen.